Von Felix Edler
Der erste Nachtragshaushalt 2025 macht eines unmissverständlich klar: Unsere Gemeinde steckt in einer tiefen finanziellen Krise. Die geplanten Investitionen, insbesondere die Sanierung des Freibads, der Neubau der Sportkita und die dringend notwendige Sanierung des Adolph-Holm-Kindergartens, haben sich als enorme finanzielle Belastungen erwiesen. Die Folge? Eine drastische Erhöhung der Verschuldung.
Mit einer neuen Kreditermächtigung von über 15 Millionen Euro wächst der Schuldenberg weiter – und das ohne einen klaren Plan, wie wir diesen in den kommenden Jahren abbauen wollen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, denn sie bedeutet nicht nur steigende Zinsen, sondern auch eine zunehmende Belastung für künftige Generationen.
Bereits in unserer Haushaltsrede im Dezember haben wir darauf hingewiesen, dass dieser Kurs nicht nachhaltig ist. Wir forderten damals die Einberufung einer Arbeitsgruppe, um Lösungen für die finanzielle Schieflage unserer Gemeinde zu erarbeiten. Doch bis heute ist nichts passiert. Statt struktureller Einsparungen und einer langfristigen Finanzstrategie erleben wir nur eines: neue Schulden.
Als CDU/FDP-Gruppe stehen wir für eine verantwortungsvolle Finanzpolitik. Wir wollen Investitionen, aber nicht um den Preis einer unkontrollierten Verschuldung. Gleichzeitig sehen wir die Notwendigkeit einiger der geplanten Maßnahmen an, weshalb eine pauschale Ablehnung des Nachtragshaushalts für uns keine Lösung war.
Daher haben wir uns bei der Abstimmung enthalten. Wir werden nicht für einen Haushalt stimmen, der Schulden zur Normalität macht, aber wir verweigern uns auch nicht der Verantwortung. Unsere Forderung bleibt klar:
- Priorisierung von Investitionen – Nicht alles kann gleichzeitig umgesetzt werden.
- Ehrliche Debatte über freiwillige Leistungen – Was ist finanziell tragbar?
- Langfristige Finanzstrategie – Statt nur auf Kostensteigerungen zu reagieren, brauchen wir eine nachhaltige Haushaltsführung.
Die Gemeinde muss endlich die Weichen für eine solide Finanzpolitik stellen. Wir sind bereit, daran mitzuarbeiten – doch die Verwaltung und die Ratsmehrheit müssen jetzt endlich handeln.